Die Verhaltenstherapie gehört zu den anerkannten Richtlinienverfahren, d.h. sie gilt in ihrer Wirkweise als wissenschaftlich fundiert und wirtschaftlich. Auf der Website der Bundespsychotherapeutenkammer können Sie sich über alle anerkannten Richtlinienverfahren informieren und erfahren, worin diese sich unterscheiden.

Im Zentrum der Verhaltenstherapie steht die Annahme, dass Verhalten nach bestimmten Prinzipien entsteht, aufrecht erhalten wird und entsprechend auch verändert werden kann. Dabei meint Verhalten nicht nur das äußerlich sichtbare, sondern in umfassender Weise jegliche Prozesse inneren Erlebens, wie Gefühle, körperliche Abläufe und Gedanken. Da unser Verhalten maßgeblich von der eigenen Lebensgeschichte geprägt ist, kann eine genauere Betrachtung dieser sehr hilfreich dabei sein, Verständnis für sich selbst und das eigene Handeln zu gewinnen.

Jeder Mensch hat im Laufe seines Lebens Regeln entwickelt, nach denen das eigene Überleben so bedürfnisgerecht wie möglich gelingen sollte. Viele dieser Regeln sind unbewusst und wurden zu sehr frühen Zeitpunkten im Leben von uns eingerichtet. Sie beeinflussen ganz automatisch, wie wir uns verhalten, fühlen und denken. Oft sind wir dadurch in alten Mustern gefangen ohne uns dessen bewusst zu sein. Eine Verhaltenstherapie bietet die Möglichkeit, ein Verständnis für die inneren Abläufe zu bekommen und zu überprüfen, ob das Altbekannte auch heute noch hilfreich ist. Oder auch, um nachzuvollziehen, warum Wohlbefinden in der aktuellen Situation gerade nicht mehr gelingt.
Während wir uns nicht aussuchen konnten, was wir im Leben erfahren haben und es viel Mut erfordert, zu den Gefühlen zu stehen, mit denen wir allein gelassen wurden, können wir uns durch eine Bewusstmachung solcher Gefühle die Freiheit nehmen, uns über alte Muster hinwegzusetzen und uns in unserer aktuellen Lebenswelt neu und passender einzurichten. Nicht selten gilt es, in einem solchen Prozess über sich hinaus zu wachsen. Verhaltenstherapeutische Übungen wie Rollenspiele, Verhaltensexperimente und Expositionen bieten dabei hilfreiche Möglichkeiten.

Welche Behandlungsmethoden aus der kognitiven Verhaltenstherapie genau zum Einsatz kommen werden, hängt davon ab, um welche psychische Störung und Problematik es sich handelt. Grundsätzlich folgt das Grundmotiv einer Verhaltenstherapie immer der Annahme: Was wir denken, fühlen und wie wir uns verhalten, hängt eng miteinander zusammen und hat einen großen Einfluss auf unser Wohlbefinden. Der Therapieprozess gestaltet sich insgesamt jedoch sehr individuell und folgt alltagsnah und lösungsorientiert der Formulierung Ihrer persönlichen Therapieziele.

Auch wenn Gespräch und Austausch in den Sitzungen im Vordergrund stehen, werde ich für Sie darauf achten, dass alle Ebenen des Verhaltens ins therapeutische Geschehen mit einbezogen werden. Eine erlebnisorientierte Gestaltung des Therapieprozesses, bei der auch Körperwahrnehmung und Gefühlserleben intensiviert werden, ermöglicht oft ein besseres Verständnis auf tieferen Ebenen und kann dadurch das Erreichen Ihrer angestrebter Veränderung erleichtern. Für diese ist Ihre aktive Mitarbeit vor allem auch über die Therapiestunden hinaus von größter Bedeutung, wenn Sie in Ihrem Alltag neue Verhaltensweisen ausprobieren und erlernte Fertigkeiten eigenständig üben.